Pressemitteilung: Gründung eines Netzwerkes zur Verringerung der Infektion mit multiresistenten Krankheitserregern

20.12.2011 | 803 | Stadt Bottrop

Akteure des Bottroper Gesundheitswesens unterzeichnen eine Kooperationsvereinbarung

Auf Initiative des Gesundheitsamtes der Stadt Bottrop wurde mit den drei Bottroper Krankenhäusern, den Vertretern der niedergelassenen Ärzte und der Berufsfeuerwehr der Stadt Bottrop im Oktober 2011 ein spezielles Netzwerk gegründet. Ziel des Netzwerkes ist die Verringerung der Infektionsraten mit Problemkeimen, zu denen unter anderem der MRSA-Erreger gehört. Bei einem Pressetermin heute (20. Dezember) wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Akteuren des Bottroper Gesundheitswesens unterzeichnet. Vereinbart wurde die aktive und regelmäßige Teilnahme an Netzwerksitzungen unter Moderation des Gesundheitsamtes, ein gegenseitiger Informationsaustausch sowie die Harmonisierung von lokalen Maßnahmen zur Optimierung des Infektionsschutzes und deren Umsetzung.

Bakterien, die Krankheiten auslösen können, sind weit verbreitet. Sie können aufgrund verschiedener Ursachen resistent gegen mehrere Antibiotika werden. Solche multiresistente Erreger, wie das Bakterium MRSA, verursachen in der Bundesrepublik nach Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit etwa 500.000 Infektionen. Mit diesen Infektionen können sich Menschen sowohl außerhalb als auch innerhalb von Gesundheitseinrichtungen anstecken. Häufig treten die Infektionen in Zusammenhang mit medizinischen oder pflegerischen Maßnahmen auf. Wegen der Antibiotika-Resistenz kann es bei schwierigen Krankheitsverläufen auch zu lebensbedrohlichen Problemen kommen. Die Ursachen hierfür liegen auch in inkonsequenter Hygiene, dem häufigen und manchmal ungezielte Einsatz von Antibiotika sowie in der Zunahme von begünstigenden Risikofaktoren bei Patienten. Die niedrigen Infektionsraten in Skandinavien und den Niederlanden bestätigen, dass durch eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure des Gesundheitswesens diese Problemkeime bekämpft werden können. Nach Meinung von Experten können etwa 25 Prozent dieser Infektionen verhindert werden.

Zum Bottroper Netzwerk gehören Vertreter folgender Einrichtungen: Ärztekammer Westfalen-Lippe, Ärzteverein Bottrop e. V., Berufsfeuerwehr Bottrop, Gesundheitsamt Bottrop. Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe, Knappschaftskrankenhaus Bottrop, Marienhospital Bottrop und Katholische Kliniken Emscher-Lippe – St. Antoniushospital Bottrop. Eine Erweiterung des Netzwerkes um Vertreter der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen und der privaten Krankentransportdienste ist geplant.

 

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