Influenza-Sprechstunde schließt

WAZ, Bottrop, 28.08.2009, Helga Pillar

Bottrop. Nach etwa sechs Wochen schließt nun die Sonder-Sprechstunde, weil kaum noch Nachfrage besteht und der Bedarf für die Sonderbehandlung nicht besteht.

Die Influenza-Sprechstunde, die in Nachbarschaft zur Notfallpraxis am Marienhospital eingerichtet worden war, wird zum Monatsende geschlossen. Weil sich’s, gottlob!, nicht mehr lohnt. „Die Ärzte sind alle wieder aus dem Urlaub zurück und alle informiert, was zu tun ist, die Ferien sind vorbei und die Reise-Rückkehr-Epidemie in Sachen Schweinegrippe ist ausgeblieben – da glauben wir, die Grippe-Sprechstunde schließen zu können”, sagt Dr. Gregor Postberg, Vorsitzender des Bottroper Ärztevereins.

In den sechs Wochen ihres Bestehens kamen 160 Besucher in diese Sprechstunde, 20 Schnelltests waren positiv, bei acht bestätigte sich der Verdacht im speziellen Test. „Alle Verläufe waren harmlos, niemand musste ins Krankenhaus, bei allen reichte es aus, ein paar Tage zu Hause zu bleiben. Wir stufen dieses Grippe jetzt wie eine ganz normale Grippe ein.”

Postberg erinnert an anfängliche Irritationen zu den Kosten. Alles klärte sich: Das Marienhospital stellte die Räume, der Arzteinsatz wurde abrechenbar, die Tests waren von den Patienten zu zahlen und bei begründetem Verdacht erstattungsfähig, der Einsatz der Arzthelferinnen wurde vom Ärzteverein getragen – „was uns Lob einbrachte.” Inzwischen beruhigte sich die Lage: „Kamen anfangs noch zehn Patienten pro Tag, so war es am Mittwoch z.B. noch einer.”

 Wenn der Impfstoff gegen die Schweinegrippe im Oktober kommt, rechnen die Ärzte mit erhöhtem Beratungsbedarf. Und was sagt man Patienten, die sich immer jährlich eine Grippeschutzimpfun holten? „Ich rate: lassen Sie sich impfen wie immer Ende September, Anfang Oktober. Und gefährdete Gruppen können sich dann zwei, drei Wochen später die neue Impfung holen.”